Einsamkeit - Solitudine

Einsamkeit ist in vielen Bereichen und allen Altersklassen gegenwärtig und wird oft als etwas Negatives empfunden. Sie ist wie ein Nebel an einem kühlen Herbstmorgen, der sich schleichend, gleich einer zweiten Haut, des Seins bemächtigt. Sie kann aber auch eine Chance sein.

In der Aufklärung wurde Einsamkeit oft positiv gewertet als Rückzug des Menschen aus dem hektischen Alltag zum Zwecke geistiger Aktivität und Selbstbesinnung. Die Epoche der Empfindsamkeit und Romantik sieht im Einsamen den schwermütig-melancholischen, in seine eigene Innerlichkeit zurückgezogenen Menschen, der sich den derben Zumutungen einer verständnislosen und oberflächlichen Außenwelt zu entziehen sucht. Durch diesen Rückzug eröffnet sich zugleich die Möglichkeit des aufmerksamen, differenzierten In-sich-Hineinhörens im Dienste der Selbstvergewisserung über das eigene Ich.

In der Malerei gab es Vertreter die entrückte, einsame Szenen schufen, beispielsweise der Mensch allein in der Natur von Casper David Friedrich ("Der Mönch am Meer") oder die menschenleeren Architekturen und leblosen Nachtszenen von Edward Hopper.

Meine Kollektion soll trotz des traurigen Titels Positives ausstrahlen.

Die Fotogeschichte zeichnet die Entwicklung vom traurigen Alleinsein bishin zum selbstbewußten Fürsichsein. Dies wird durch die Körperhaltung und die Wahl des Hintergrundes bildhaft dargestellt wie auch dem immer freizügigerem Umgang mit der Mode und ihren Accessoires. So spiegelt das Verhülltsein in diesem Zusammenhang keine Religiösität wieder sondern nur einen Insich gekehrten Menschen, der dies auch durch seine Wahl der Bekleidung nach außen trägt. Die Seifenblasen der ersten Szene symbolisieren Verlassenheit - allein unter vielen. Die Windräder der zweiten Szene sammeln Kraft und Energie, der Kampf mit der Einsamkeit wird aufgenommen, der Mensch befreit. Die Schlussszene auf der Wolke suggeriert Feiheit, eine einsame zwar, dafür eine zufriedene und erhabene.

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